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CD-Rezension "Hard Workin' Man" - CONCERTO 2/2013

Concerto

Seit seiner letzten Produktion ist Schellhorn, der sensible Westösterreicher mit langjährigem Künstler-Sitz nahe dem Schneeberg, weiter gereift wie ein edler Kentucky-Straight-Bourbon-Whiskey.
Der Tiroler zeigt sich auf dem neuen Album als Soloperformer der Extraklasse. Wenn er seine Midwestsongs mit der Ukulele würzt und die uralten Riffs seiner bluesaffinen Lieder mittels der Akustikgitarre neu belebt, scheint er mitten im Wohnzimmer des Hörers zu stehen. Schellhorn gilt in der Szene zu Recht als charismatischer und um seine Hörerschaft bemühter Alleskönner. Zehn Eigenkompositionen, die solo dargebracht werden, zeigen ein breites Spektrum von Fingerstyle bis hin zu stark bluesig angehauchten Nummern.
Solo wie hier als String-Schwerarbeiter oder im Bandformat mit seinen sieben Mitstreitern von den Mammut Horns. Schellhorn bietet Saiten-Akrobatik und künstlerische Konsequenz in Gestalt eines bescheiden gebliebenen, österreichischen Gitarristen, der längst das Format eines internationalen Stars hat.

Gerhard Strejcek, Concerto

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CD-Rezension "Box Of Chocolates" - AKUSTIK GITARRE 5/2011

Box Of Chocolates hat der österreichische Gitarrist Christoph Schellhorn sein viertes Album genannt. Darauf serviert der Songwriter und Workshop-Dozent aus Kufstein, Tirol aus Zutaten wie Acoustic Pop, Blues, Folk und Balladen beschwingte Tunes mit englischen Texten, aber auch flott gezupfte Instrumentals wie "Déjà-Vu" - Stücke, die erfreulich lange nachhallen.
Einflüsse von Vorbildern wie Jacques Stotzem oder Kieran Halpin scheinen hier angenehm durch. Dennoch hat Schellhorn einen ganz eigenen, sehr versierten Stil entwickelt, aus Open Tunings und Fingerstyle (mit Metal-Picks) und Slide-Spiel. Wie bereits Blues-Meister Chris Jones so trefflich anmerkte: "He's not only good - he's nuts as well."
Doch in diesem Falle möchte man eher Forrest Gump zitieren: "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie was man bekommt." Hier jedoch kann man sagen: Eine köstliche Auswahl.

Stefan Woldach, Akustik Gitarre

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CD-Rezension "Box Of Chocolates" - CONCERTO 2/2011

Die Arbeitsteilung dieses schönen, aber völlig unkitschigen selbst produzierten Albums Tiroler Provenienz mit einem Touch Bonnie Raitt, Leonard Cohen und Mark Knopfler ist eindeutig und fair: Christoph Schellhorn bedient die coolen Westerngitarren der Eliteschmieden Martin und Stevens, übrigens auch mit auffällig guter Slide-Technik, Martin „Schützi“ Wagner sorgt positiv für die echten Schlaginstrumente an Drums & Percussion (keine Retorten-Maschinen, wie hervorzuheben ist, sondern eine dezente Ein-Mann-Section).
Ein bemerkenswertes Duo, das auch jenseits des Teichs bestehen könnte, wo eine große Folk- und Countrygemeinde wartet. Daher ist dem gut abgemischten Album, das ehrliche und eingängige Songs aufweist, Glück in der Verbreitung an die richtige Adresse zu wünschen. Die gefühlvollen und niveauvollen Texte gehören vor ein anspruchsvolles Club-Publikum, das keineswegs „tired of his six-strings“ werden wird.
Immer wieder ist man erstaunt, welche qualitativ gute Musik in der Alpenregion entsteht, aber wenn man Vergleiche zum großen „Bruder“ USA zieht, wird deutlich, dass auch dort viele Größen aus dem gebirgigen Nordwesten stammen (Ralph Towner, Kurt Cobain und Jimi Hendrix ressortieren z.B. nach Washington, und ersterer nannte seine Band nicht zufällig „Oregon“).
Kieran Halpin und Peter Ratzenbeck sei Dank, dass sie den jungen Gitarren-Afficionado motivieren konnten, selbst auf die Bühne zu treten. Weiter so!
Es wäre durchaus eines Versuchs wert, wenn Schellhorn künftig auch deutschsprachige Texte dieses angenehm un-austriakischen Levels schriebe und intonierte.

Gerhard Strejcek, Concerto

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CD-Rezension "Box Of Chocolates" - suite101.de, 02.03.2011

Eine brodelnde Mixtur aus Acoustic Rock, Folkblues, Balladen und überraschenden Instrumentals. Forrest Gump hätte seine Freude dran.

Zehn Pralinen aus der Konditorei Schellhorn verwöhnen den Gaumen mit raffinierten Rezepturen. Der charmante Österreicher hat in seiner Küche zwei Handvoll preiswürdiger Einzelstücke geschaffen, die den Feinschmecker in uns trefflich verführen. Süße Leckereien ohne Zucker; Zartbitter neben Nougat und Trüffel. Mal pur, mal gefüllt. Ein Narr ist, wer sich dem verweigert.

Neben Christoph Schellhorn mit Gesang, den Gitarren und Bass ist auch sein Freund Martin "Schützi" Wagner an den Drums und Percussion mit dabei. Diese beiden mischen Melodie und Rhythmus, Dur und Moll auf mannigfaltige Art; immer locker und fröhlich, und mit Tiefgang und Präzision.

Respekt vor dem Traditionellen – Freiheit für die Zukunft

Christoph Schellhorn ist nicht nur ein ausgezeichneter Musiker, sondern auch ein überzeugender Komponist. Sieben Titel stammen aus der eigenen Feder; eines, "Déjà-Vu", ist ein Instrumental. Mit dreien macht er eine würdige Verbeugung vor der Tradition der Folk-Musik. Neben den beiden amerikanischen Großmeistern Monte Montgomery ("Wishing Well") und Tom Paxton ("Last Thing On My Mind") gilt eine besondere Aufmerksamkeit dem "Kufsteinlied" des Karl Ganzer.

In seinen Texten beschreibt Schellhorn die kleinen alltäglichen Fallen und Freuden, Begegnungen und Konfrontationen, Schein und Wirklichkeit.

Überragende Fingerfertigkeit ermöglicht spielerische Fantasie

Schellhorn hat bei einer Reihe von Meistern seines Fachs gelernt. So kann der Autodidakt aus einer Fülle von technischen Tricks, klanglichen Finessen und seiner vielfältigen Virtuosität schöpfen. Sein ausgereiftes Fingerpicking, sein meisterliches Glissando und bodenständiges Slide-Spiel zeichnen ihn aus.

Und er beginnt sofort mit kraftvollem, swingendem Akkordspiel im Titelstück "Box Of Chocolates". Schützi an den Drums treibt den Beat. Darüber legt sich eine feine Improvisation auf der akustischen Gitarre. Mit diesem klaren, perlenden Spiel geht es auch durch die weiteren Titel. Ganz besonders kommen Schellhorns Qualitäten im Instrumental "Déjà-Vu" zur Geltung. Hier wird ein Geschmacks-Feuerwerk der Extraklasse gezündet!
Und dann kommt "Wannabe". Gefüllt mit schweren Prozenten geht die Wirkung dieser Praline direkt ins Blut. Das Herz wird warm, der Bass groovet rührend durch die Füllung. Leicht und meisterlich formt der Chef Melodie und Rhythmus; rechte und linke Hand zeigen einmal mehr wozu sie in der Lage sind. Ein paar Flageoletts oben drauf, fertig ist das Meisterstück: Prädikat besonders wertvoll!

Als letztes Leckerli der Box das "Kufsteinlied" von Karl Ganzer. Ganz ohne Echo der Berge, aber mit Spirit und Seele wird hier ein Stück Folk(s)- Kunst geboten, das weit über die Heimat des Tirolers hinaus klingt. Schellhorn schlägt meisterhaft die Brücke von starrer Tradition hin zu moderner, zeitgemäßer Adaption. Man spürt die echte Liebe, die Karl Ganzer in sein Heimatlied komponiert hat, ebenso wie Christoph Schellhorns überragende Virtuosität, diese wieder frei zu lassen.

Diese Box of Chocolates ist Praline für Praline ein Genuss. Das Beste aber ist: Sie hat kein Verfallsdatum und dick macht sie auch nicht!

Lüder Kriete auf suite101.de

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Konzert-Kritik Schlachthof Kassel - mit Jaimi Faulkner, 16.11.2010

Gitarrenkunst zweier Kontinente

Kassel. Singer-Songwriter-Konzerte haben etwas von Lagerfeuerabenden mit guten Freunden. Gleich zwei Vertreter dieses gefühlvollen Genres präsentierten sich am Dienstag viel beklatscht im Schlachthof. Den Auftakt machte der Österreicher Christoph Schellhorn. Auch ohne Spezifizierung hätte sein Dialekt seine Herkunft verraten: „Ich bin der Christoph aus Tirol“, begrüßte der 27-Jährige die Besucher. Ihm liegt der Blues am Herzen. Doch auch Folk- und Rockzitate vermag Schellhorn gekonnt in sein Repertoire aus eigenen und gecoverten Songs einzuflechten.

schellhorn
Witzig: Christoph Schellhorn aus Österreich. Fotos: Socher

So zum Beispiel Folk-Blues aus Texas, wie das ZZ-Top-Stück „Jesus just left Chicago“. Von der „Forrest-Gump-Philosophie“, wie Schellhorn es nannte, war das nächste Stück geprägt: Wie sagte Forrests Film-Mutti? „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt“, zitierte Schellhorn humorvoll, und ließ „Box of chocolates“ erklingen.
Seine Gitarre weiß er gekonnt einzusetzen, bei renommierten Lehrern hat er sich eine Menge abgeschaut. Das Finger-Picking zum Beispiel, mit dem er diesem Stück einen enormen Schwung verlieh. Ruhiger wurde es bei „Tightrope Dance“, das er dem französischen Drahtseil-Tänzer Pierre Petit widmete. Zum Abschluss die Aufforderung an das Publikum: „Singt’s mit, weil i woaß doch, in Kassel gibt’s guade Sänger.“

Nicht so urwitzig bei den Ansagen, dafür aber näher am Gemüt war der aus Australien stammende Jaimi Faulkner, der den zweiten Teil des Abends bestimmte. Seine spieltechnischen Fähigkeiten auf der akustischen Gitarre sind enorm, seine Stücke ein Kontrast aus gefühlsstarkem Gesang und relativ hartem Gitarrenanschlag.
Immer wieder ließ er neben seinen melancholisch gefärbten Liedern seine Künste auf der Gitarre aufblitzen. Beachtlich, wie er in eines seiner Stücke Hitkürzel von den Beatles, Jimi Hendrix und Led Zeppelin einfädelte. Von zwischenmenschlichen Berührungen erzählen seine Lieder. Überwiegend aus seinen letzten Alben „Kiss & Ride“ und „All I Can“ stammten sie.

Steve Kuberczyk-Stein, Hessische Allgemeine - 17.11.2010

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Konzert-Kritik Schlachthof Kassel - mit Jaimi Faulkner, 16.11.2010

Da sage noch einer Singer/Songwriter-Musik wäre langweilig. Was diese beiden Musiker, Christoph Schellhorn und Jaimi Faulkner an diesem Abend auf der Bühne des Kuz Schlachthof, Kassel, den Besuchern boten war ganz einfach atemberaubend! Alles 100% handmade, alles akustisch, alles echt. Der Österreicher Schellhorn und der Australier Faulkner sind zwei absolute Meister ihres Fachs und unbedingt empfehlenwert.

In der nunmehr vierten Veranstaltung dieser Reihe im Kuz Schlachthof trafen sich zwei Jungs, die sich vorher nur via Internet kannten. So war dann auch die Überraschung und Freude groß, als sie heraus fanden, dass beide am gleichen Tag Geburtstag haben! Und damit ist schon eine Besonderheit der beiden angesprochen: die Gemeinsamkeiten beider in der Auffassung des Spielens und die Unterschiedlichkeit in der Art dies auszudrücken bereiteten Staunen. Selten habe ich ein Konzert erlebt, das die unterschiedliche kulturelle Herkunft und Herangehensweise an Musik so deutlich präsentiert hat und dennoch einen solch gewaltigen gemeinsamen Nenner hatte!

Bot Christoph ein Wiener Schnitzel der Extraklasse, entwickelt aus der Sicherheit bewährter Traditionen und der Kreativität eines welterfahrenen 5-Sterne-Chefs, zauberte Jaimi ein multi-kulti Designer-Food voll gesunder Vitamine und innovativer Geschmacksverstärker.

Christoph Schellhorn eröffnete den Abend mit ZZ Tops Jesus Just Left Chicago. Sofort fegte er mit einer enormen Fingerfertigkeit über die Saiten. Seine Technik, die zu einem großen Teil von dem leider schon verstorbenen Chris Jones beeinflusst ist, weist alle Spielarten auf, die die akustische Gitarre birgt. Als ganz besonderes Schmankerl und Verbeugung vor dem Meister spielt Christoph diesen ganz einmaligen "Chris-Jones-Slide-Glide", bei dem der Ton unter Einbeziehung des Flageoletts über das Griffbrett gezogen wird - einfach wunderbar!

Zu seinem unnanchahmlichen Fingerpicking gesellt sich eine verschmitzte Portion Entertainer, sodass zwischen den Songs immer lustige kleine Brücken entstehen, über die das Publikum ihm nur zu gerne folgt. So ist das Titelstück seines im Frühjahr '11 erscheinenden Albums "Box Of Chocolates" einem Forrest Gump Gespräch entlehnt. Christoph Schellhorn hat neben seinen eigenen Kompositionen (Box Of Chocolates, Tightrope Dance, Trace Of Happiness) ebenso Titel anderer Musiker im Programm, die er auf seine Art überaus gelungen interpretiert. So hat er z.B. ein Banjo-Stück von Derroll Adams auf die Gitarre übertragen und ihm einen fulminanten Schluss in Form eines Beatles Medleys angehängt. Der Applaus des Publikums hat klargemacht, dass diese Variante voll überzeugt. Als krönenden Abschluss gab's das nicht ganz unbekannte Kufsteinlied, allerdings mit viel frischer Bergluft. Das Publikum war begeistert, Zugabe selbstverständlich.

Den zweiten Teil des Abends gestaltete dann Jaimi Faulkner aus Australien, der derzeit seinen Heimathafen nach Berlin verlegt hat. Einem großen Teil des Publikums bis dahin noch unbekannt, war er hinterher um eine stolze Zahl neuer, begeisterter Fans reicher. Jaimi ist ebenso ein wahrer Meister des Fingerpicking. Er bespielt seine akustische Gitarre in einer sehr kraftvollen, rockigen Weise. Seine Meisterschaft liegt ganz klar in der Klasse, mit der er Dynamik und Tempo in einem Song variieren kann! Durch die verschiendensten Anschlagsmethoden, mit Plektrum, Daumen, hart, weich etc. schafft er riesige Spannungsbögen, die einfach nur begeistern. Dazu lässt er Melodie-Zitate verschiedenster Stile gleichsam wie SMS-Botschaften in seinen Liedern auftauchen. My Dear Girl von seiner aktuellen CD "Kiss & Ride" war dafür ein tolles Beispiel. Und immer wieder zog es ihn fort vom Mikro, um unverstärkt zu singen. Dabei gab ihm das Publikum auch bereitwillige Unterstützung. Der Set verging wie im Flug und absolut klar, dass das restlos überzeugte Publikum auch ihn nicht ohne Zugabe gehen lies.

Dem Kuz Schlachthof-Team sei an dieser Stelle Dank ausgesprochen, für ihre freundliche Unterstützung. Ganz besonders aber muss ein Lob ausgesprochen werden an Robert Sell, den Sound-Techniker des Hauses. Wie dieser mit seiner Fertigkeit an den Reglern die Kunst der beiden zur vollen Geltung gebracht hat ist einfach genial. Vielleicht sollte da mancher Klub hierzulande mal darüber nachdenken seinen Techniker zur Weiterbildung nach Kassel zu schicken.

Lüder Kriete, Hooked on Music - 16.11.2010

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Konzert-Kritik Burg Hohenbeilstein, 27.08.2010

Die kleine Anekdote erhellt den Song
                         
Beilstein - Christoph Schellhorn hat auf der Burg Hohenbeilstein eigene Lieder sowie Folkbluesklassiker vorgestellt. Von Tanja Capuana

Christoph Schellhorn Foto: Capuana

Würde man in einem Lexikon nach dem Wort Charisma suchen, sollte dort eigentlich ein Foto von Christoph Schellhorn auftauchen. Mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht kommen dem jungen Musiker witzige Anekdoten über die Lippen, als würde er den ganzen Tag nichts anderes tun. Augenzwinkernd teilt der Musiker seinem Publikum in Mayers Burgrestaurant in Beilstein mit, dass ihm sein niedriger Blutdruck ein wenig zu schaffen mache. "Ich bin aufgestanden, und mein Kreislauf ist liegen geblieben", scherzt er in seinem melodischen Tiroler Dialekt. Das Publikum lacht, und das Eis ist gebrochen.

Sein erstes Soloalbum "Left to Listen" ist im März 2008 erschienen. Doch schon davor hat Schellhorn gemeinsam mit anderen Musikern auf der Bühne gestanden. Optisch erinnert der dunkelhaarige Sänger mit dem Dreitagebart ein wenig an den Schmusesänger Enrique Iglesias. Doch der 27-Jährige macht bereits in den ersten Minuten deutlich, dass die Stile der beiden Künstler meilenweit voneinander entfernt sind. In eine musikalische Schublade lässt sich Christoph Schellhorn prinzipiell nicht stecken: Mal klingt seine kräftige und doch gefühlvolle Stimme rockig, dann wieder romantisch und sanft. Seine Akustikgitarre beherrscht der junge Mann ebenso virtuos - schon im Kindesalter habe er darauf gespielt, erzählt er.

Nicht nur in seiner Heimat ist der Österreicher bekannt, auch im Bottwartal hat er eine kleine, aber feine Fangemeinde: Auf der Burg Hohenbeilstein ist er bereits mehrere Male aufgetreten. Am Freitagabend spielt der 27-Jährige zwar ausnahmsweise im kleinen Kreis. Der Stimmung tut das jedoch keinen Abbruch. Begeistert beklatschen die Zuschauer etwa, wenn er "Ois hod sei End", die mundartliche Version des Rolling-Stones-Klassikers "It's All Over Now", präsentiert.  Der Künstler interpretiert das fröhliche Stück "Everybody‘s Talking", das aus der Feder von Fred Neil stammt und verleiht dem Lied seine individuelle Note. Auch "I Won‘t Back Down" von Tom Petty and the Heartbreakers kommt beim Publikum bestens an. Der Song "The Wind Cries Mary" von Jimi Hendrix wird bei dem sympathischen Tiroler zu "Der Wind schreit Gerry". In dem Stück gehe es schließlich um ein Groupie, dessen Freund Gerry oder Gerhard heiße, frotzelt er.

Schellhorn, der sich außerdem als Songwriter einen Namen gemacht hat, spielt bei seinem Konzert auch eigenes Material aus dem Bereich Folkblues. "Über mich schreibe ich ganz wenig", sagt er. Stattdessen widmet der junge Mann seine Lieder lieber anderen Persönlichkeiten. Der Hochseilakrobat Pierre Petit etwa hat ihn zum Komponieren von "Tightrope Dance" inspiriert. Nach mehreren Zugaben verabschiedet sich Schellhorn unter viel Beifall von seinem Publikum.

Stuttgarter Nachrichten, 30.08.2010

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Konzert-Kritik Tollhaus Dachau / Cafe Gramsci, 05.03.2010

Alles aufgegeben – für die Musik
                         
Dachau - Für seinen Traum hat Gitarrist Christoph Schellhorn alles andere aufgegeben: das Studium, feste Beziehungen, sein bürgerliches Leben. Ein Abend mit seiner Gitarre in einer kleinen Kneipe, und ihm war klar: Ich mache Musik, und nichts anderes mehr.

Seitdem ist der Österreicher unterwegs: jeden Abend eine andere Stadt, jeden Abend ein anderes Publikum. Die Gitarre seines Vaters ist das Einzige, was er von daheim mitgenommen hat.
Am vergangenen Wochenende machte Schellhorn auch im Cafe Gramsci Halt – in der Reihe Inkognito des Vereins Tollhaus Dachau. Schon der Flyer verriet: Der Blues zieht ein ins Altstadt-Café. Und so kam es dann auch. Gitarrengurt angelegt, zweimal grob die Saiten gestimmt, ein trockenes „Grüß Gott“ ins Mikrophon gesprochen und schon lockte Christoph Schellhorn die ersten dreckigen Akkorde aus seiner Westerngitarre. Wer könnte den Blues auch besser vermitteln, als ein Mann, der rastlos ist, dessen Lebensziel es ist, jeden Abend in einer anderen Kneipe zu spielen?
„Jesus just left Chicago“, „Walking Blues“ oder „Freeman“ waren Blueskracher, wie man sie dem Jungspund an der Gitarre so nicht zugetraut hätte. „Viele sagen ja, in meinem Alter darf man solche Stücke noch gar nicht spielen, weil man sie noch nicht erlebt hat“, lachte Schellhorn. Seine Biographie liefert den Beweis: Man muss nicht über 50 sein, um über das Leben zu singen. Doch Schellhorn heult nicht nur den Blues, er kann auch mit wunderschönen Instrumentalstücken verzaubern.

Merkur Online, März 2010

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CD-Rezension "Left to Listen" - CONCERTO 03 Juni/Juli 2009

Der Zweitplatzierte des Vienna Blues Award 2009 der Fernwärme Wien mit einem Album zwischen Folkblues, Folk und Singer/Songwriter. Schellhorn, Jahrgang 1983, ist zunächst ein virtuoser Fingerpicker. Kein Wunder, zählten zu seinen Lehrern doch Größen wie Chris Jones, Jacques Stotzem oder Peter Ratzenbeck. Doch Schellhorn brilliert nicht "nur" instrumental. Vor allem seine Arrangements bestechen durch Sensibilität und Sorgfalt. Wenngleich das Album mit einer Adaption von ZZ Tops "Jesus Just Left Chicago" im Delta beginnt, ist doch die Folkkomponente überwiegend. Dass Schellhorn aber auch eine gediegene Slidearbeit sein Eigen nennt, beweist er u.a. auf "Mississippi Kid" oder "Cold Creature". Neben drei eigenen Songs gibt es etwa auch Woody Guthries "Vigilante Man" oder Robert Johnsons "Walking Blues". Insgesamt atmet das Album aber doch mehr Gordon Lightfoot als Son House. Bestes Beispiel dafür ist die abschließende, schlicht sensationelle Version von "Trouble In Mind", auf der auch Schellhorns treffliche Vocals besonders gut in Szene gesetzt sind. Eine große Zukunftshoffnung der heimischen Roots-Szene!

Dietmar Hoscher, Concerto

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CD-Rezension "Left to Listen" - AKUSTIK GITARRE 04/2008

Traditionell und bluesig geht es auf dem Album von Christoph Schellhorn zu mit dem pragmatischen Titel "Left To Listen". Einmal mehr liefert der Tiroler Gitarrist, der bereits zwei Duo-Alben vorweisen kann, eine vorzügliche Song-Performance mit Open Tunings ab (die übrigens akribisch für jeden Song im Booklet aufgeführt sind). Mit sonorer Stimme, versiertem Picking und wunderbar rauem Slide-Spiel präsentiert er Eigenkompositionen und Coversongs, darunter Kieran Halpins "Just A Game Without You" und Woody Guthries "Vigilante Man". Dazu verbeugt er sich mit "Cold Creature" vor dem verstorbenen Chris Jones, dem dieses Album auch gewidmet ist. Erstaunlich immer wieder das Abstraktionsvermögen und die Kreativität Schellhorns: ZZ Tops "Jesus Just Left Chicago" als akustischen Fingerpicking-Blues zu arrangieren ist schon verdammt cool. Hier stimmt einfach alles: Atmosphären, Sounds, Songauswahl. Klasse.

Stefan Woldach, Akustik Gitarre

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CD-Rezension "Left to Listen" - Blues.at, 9. März 2008

"Als Allererstes, um euch allen mal die Spannung zu nehmen: Ein mächtig starkes Stück Musik, das da den weiten Weg aus Schwoich in Tirol bis auf meinen Schreibtisch geschafft hat!!!
Christoph Schellhorn heißt der Musiker, der mit seinem ersten Solo-Album "Left To Listen" mein Herz quasi im Sturm genommen hat, um hier mal etwas euphorisch auszuholen.
Jungs und Mädels, echt, kein Scheiß, diese Scheibe ist heiß!!!
Macht mal Platz neben Erik Trauners "Up Slide Down" und Siggi Fassls "We Keep Movin On", denn hier ist eine CD die ihr euch dazustellen solltet. [...]
Von Christoph Schellhorn sind bislang zwei Alben als Duo erschienen und als Studiogitarrist hat er bei einigen Produktionen mitgewirkt. Also muss die Musik für sich selbst sprechen und das tut sie auch. Und das aber ganz gewaltig.
Akustisch eingespielt, nur Gitarre und Gesang reichen um Eigenes darzubieten und Fremdes zu interpretieren. Ob ZZ Tops „Jesus Just Left Chicago“, Lynyrd Skynyrds „Mississippi Kid“, instrumentale Eigenkompositionen oder neue Versionen von altbekannten Bluesstandards („Walking Blues“, yeah!) - Christoph Schellhorn überzeugt auf allen Linien!"

Josef Krystof, www.blues.at

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CD-Rezension "Left to Listen" - Kassel-Zeitung, 21.02.2009

Österreich hat nun ja seine große Kompetenz für zeitgenössische Musik schon seit über hundert Jahren abgegeben. Glücklicherweise gibt es aber immer wieder sehr gelungene Beispiele, aus der musikalischen Tradition des Landes hinaus in die Welt zu gehen. Den Weg der Jodelvirtuosen und Volksmusikhelden wollen wir hier aber nicht verfolgen. Uns geht es vielmehr um die Tradition der akustischen Gitarre und die zeitgemäße Interpretation verschiedener Stile. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist der junge Gitarrist und Songwriter Christoph Schellhorn.

1983 in Schwoich bei Kufstein in Tirol geboren begann Christoph schon früh Gitarre zu spielen. Sein Vater war sein erster Lehrer. Autodidaktisch wurden verschiedene Techniken erprobt und das Spielen in "Open Tuning" geübt. Als die Zeit für die Lehrjahre reif war, zog es ihn zu Größen wie dem leider viel zu früh verstorbenen Chris Jones, Jacques Stotzem oder dem überragenden österreichischen Fingerstyle-Spezialisten Peter Ratzenbeck.
Die Solo-CD Left To Listen lässt sich grob in zwei Kategorien einteilen: Eigene Kompositionen und Interpretationen anderer Künstler. Schellhorn bedient sich dabei unterschiedlicher Ansätze. Neben einem Solo-Instrument gibt es auch Stücke, in denen er bis zu drei akustische Gitarren übereinander schichtet. Niemals um billig Effekte zu erhaschen, sondern immer um die Vielfalt seines Könnens unter Beweis zu stellen.
Die eigenen Left To Listen, Leo, Liquid Sunshine und das Traditional Trouble In Mind zeigen deutlich die Handschriften der großen Lehrer, allen voran den Einfluss des genialen Peter Ratzenbeck. Wie dieser verfügt Christoph Schellhorn über ein erstklassiges Fingerpicking. Ebenso sicher ist er im Einsatz von Flageoletts.
Und ebenso dieser hinreißende Einsatz des Slide-Effekts! Interpretationen wie Jesus Just Left Chicago (ZZ Top), Mississippi Kid, Walking Blues oder Vigilante Man (Schön, dass Woody Guthries Lied über den Mann von der Bürgerwehr nicht völlig vergessen ist - man schau bloß mal ganz aktuell nach Italien!) zeigen ihn als sicheren Blues-Interpreten. Frei nach dem Motto: Nimm einen guten Song und mach ihn besser. Da braucht es nicht mal einen Bart.
Weitere Referenzen erweist der Schüler den Lehrern: Just A Game Without You und The Paris Song von Kieran Halpin, dem gefühlten Europameister der akustischen Schlaggitarre, mit dem er schon manches Konzert gespielt hat. Und mit einer großen Verbeugung vor dem 2005 verstorbenen "Meister aller Klassen", Chris Jones, dessen Stücke Cold Creature und Slow Roll Christoph Schellhorn dem Publikum übergibt. Bleiben Freeman und Underground. Zwei Songs, die sich vorbehaltlos in die treffliche Stimmung der CD integrieren.
Christoph Schellhorn ist mit Left To Listen ein wirklich überzeugendes Gesellenstück gelungen. Allen, die Lust haben "von Anfang an dabei" zu sein sei diese CD sehr empfohlen. Eine Wertanlage der ganz besonderen Art.

Lüder Kriete, Kassel-Zeitung

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CD-Rezension "Left to Listen" - Bluesnews 54, 2008

Bemerkenswert, wie auf "Left To Listen" Christoph Schellhorn eigenen Kompositionen und fremdem Material ein einheitliches Klangbild verleiht. Der junge Sänger und Akustikgitarrist ist ein Freund der ruhigeren Töne und hat keinerlei Probleme damit, Southern-Rocker wie "Jesus Just Left Chicago" (ZZ Top) und "Mississippi Kid" (Lynyrd Skynyrd war damit erfolgreich) in sein Konzept zu integrieren. Dazu gehört nicht nur der Blues allein, manch entspannte Klänge sind dem Bereich Singer/Songwriter zuzuordnen.

Dirk Föhrs/Klaus Kilian, Bluesnews